Die Montessori Pädagogik
Anleitung zur Montessori-Pädagogik: Kinder in ihrer Selbstentfaltung unterstützen
Die Montessori-Pädagogik, entwickelt von Maria Montessori, ist ein erzieherischer Ansatz, der darauf abzielt, Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu fördern und zu selbstständigen Lernenden zu machen. Diese Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie die Prinzipien der Montessori-Pädagogik in Ihrem pädagogischen Umfeld anwenden können.
1. Vorbereitete Umgebung: Schaffen Sie eine Umgebung, die Kinder zur eigenständigen Exploration und Lernaktivitäten ermutigt. Bieten Sie gut organisierte Lernmaterialien an, die leicht zugänglich sind, und stellen Sie sicher, dass sie altersgerecht sind.
2. Freiarbeit: Geben Sie den Kindern die Freiheit, ihre Lernaktivitäten auszuwählen und in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten. Der Lehrer wird zum Begleiter, der Unterstützung bietet, wenn sie gebraucht wird.
3. Selbstkorrektur: Montessori-Materialien sind selbstkorrigierend, was es den Kindern ermöglicht, ihre eigenen Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Dies fördert die Unabhängigkeit und das kritische Denken.
4. Konzentration: Ermutigen Sie die Kinder, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, ohne Unterbrechungen. Dies hilft, ihre Aufmerksamkeit und Ausdauer zu entwickeln.
5. Sensible Phasen: Beachten Sie die sensiblen Phasen in der Entwicklung eines Kindes, in denen es besonders aufnahmebereit für bestimmte Arten von Aktivitäten ist. Bieten Sie zu diesen Zeiten entsprechende Materialien an.
6. Rhythmus und Ordnung: Schaffen Sie einen klaren Tagesablauf und eine geordnete Umgebung. Kinder fühlen sich in einer strukturierten Umgebung sicher und können besser lernen.
7. Beobachtung: Beobachten Sie die Kinder aufmerksam, um ihre Interessen und Bedürfnisse zu erkennen. Passen Sie die Lernmaterialien entsprechend an.
8. Gemeinschaftsgefühl: Fördern Sie soziale Interaktionen und Zusammenarbeit zwischen den Kindern. Montessori betonte die Bedeutung des Lernens in einer Gemeinschaft.
9. Lehrerrolle: Als Lehrer in der Montessori-Pädagogik ist es wichtig, Geduld, Empathie und Respekt für jedes Kind zu haben. Ihre Aufgabe ist es, die individuelle Entwicklung zu unterstützen, nicht zu dirigieren.
10. Fortlaufende Weiterbildung: Informieren Sie sich über die neuesten Entwicklungen in der Montessori-Pädagogik und nehmen Sie an Fortbildungen teil, um Ihre pädagogischen Fähigkeiten zu verbessern.
Fazit: Die Montessori-Pädagogik bietet einen einzigartigen Ansatz zur Förderung der Selbstständigkeit und des selbstbestimmten Lernens von Kindern. Durch die Anwendung dieser Prinzipien können Sie dazu beitragen, eine Umgebung zu schaffen, in der Kinder ihre Fähigkeiten und Talente voll entfalten können.
“Hilf mir, es selbst zu tun.“
Genau das ist DER Leitsatz der Montessori-Pädagogik. “Einem bereits kompetenten Kind Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten” – genau dieses Lernverständnis liegt dem Ansatz zu Grunde.
Die Gründerin Maria Montessori (1870- 1952) war eine italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin. Schon im Kindesalter entwickelte sie eine kritische Haltung gegenüber den damals herrschenden Lehrmethoden in der Schule.
Maria Montessori ging davon aus, dass jedes Kind anders und für sich in einem eigenen Rhythmus lernt. Genau dabei wollte sie jedes Einzelne optimal unterstützen und fördern.
Mit ihrer “Pädagogik vom Kinde aus“ entwickelte sie einen reformpädagogischen Ansatz, der nicht nur der Wissensvermittlung dient, sondern das Kind in seiner Individualität akzeptiert.
Die Freiarbeit als Herzstück der Montessori Pädagogik:
„Der Lehrer muss passiv werden, damit das Kind aktiv werden kann. “
Und wie genau soll das klappen?
In der so genannten Freiarbeit entscheidet das Kind, was es arbeitet, mit wem, wo und wie lange. Die Freiarbeit ist eine offene Unterrichtsform, in der der Lehrer als Begleiter verstanden wird. Das Kind entscheidet selbst womit es sich beschäftigen möchte. Es lernt also selbstbestimmt und eigenständig.
Maria Montessori legt dabei Wert darauf, dass sowohl die Umgebung, als auch die Materialien dem offenen Lernsetting angepasst sind und gerecht werden.
In der heutigen Praxis gibt es an vielen Schulen extra Räume für die Freiarbeit (losgelöst von der sonstigen Sitz- und Tischordnung in der Klasse) , Teppiche auf denen in Gruppen gelernt werden kann etc. – SchülerInnen wählen in der Freiarbeit aus den vorbereiteten Materialien frei aus und bearbeiten diese. Der Vorteil: Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen lernen gemeinsam, sie lernen voneinander, aber -je nach Wunsch- auch für sich, in ihrem eigenen Tempo.
Scobees & die Montessori-Pädagogik
Das Verständnis von Lernen Maria Montessoris prägt das Bildungssystem bis heute – an ganz vielen Schulen und Kindergärten wird der Grundgedanke des reformpädagogischen Ansatzes gelebt. Auch bei Scobees findet sich viel des reformpädagogischen Ansatzes wider.
Auch wenn es bei Maria Montessori anders heißt, hat die Pädagogik viel mit dem heutigen Begriff des “Lerncoaching” zu tun. Der passive Lehrer, der als Begleiter unterstützt, hat die gleiche Funktion wie der “Lerncoach”.
Auch beim Lerncoaching ist das individuelle Lernen, die persönliche Entwicklung das zentrale Ziel.
Die SchülerInnen lernen mit Scobees selbstgesteuert und managen ihren Lernprozess eigenverantwortlich.
Auch für uns ist eins ganz ausschlaggebend: Die SchülerInnen lernen mit Scobees selbstgesteuert und managen ihren Lernprozess eigenverantwortlich. SuS bei Scobees arbeiten nicht starr nach einem Stundenplan ihre Fächer ab – sie können – wie bei Maria Montessori- frei wählen womit sie sich wann beschäftigen wollen. Im Vordergrund stehen dabei ihre Fähigkeiten und Ressourcen, nicht die Defizite.
Mit unserem digitalen Tool wollen also auch wir Lernen individuell begleiten und selbstbestimmtes Lernen mit offenen Lernsettings ermöglichen.